Lufos in Lund

Das absolute High­light unseres Fris­bee­jahres war die Teil­nahme am Ulti­mate Sum­mit in Lund. Teams aus ganz Europa, die Mehrzahl davon Nation­al­teams, trafen sich in Schwe­den, um die inof­fiziellen Europameis­ter­schaften auszus­pie­len. Nach­dem die Lufos bere­its bei der ersten Ver­anstal­tung vor zwei Jahren in Gent dabei waren, war unsere erneute Teil­nahme für uns eine Selb­stver­ständlichkeit. Und wir kon­nten unsere Erwartun­gen deut­lich übertr­e­f­fen.

Abend­stim­mung vor dem Hos­tel

Auf der Hin­fahrt wurde das Team von Susanne und Frauke begleit­et, die die Stra­pazen ein­er lan­gen Zug­fahrt auf sich nah­men, um die Lufos von München quer durch Europa zu brin­gen. Coach Bep­po war bere­its in Lund, um an den Euro­pean Mas­ters Ulti­mate Cham­pi­onships teilzunehmen und wartete daher auf die Lufos vor Ort. Nach ein­er rei­bungslosen, aber sehr lan­gen Fahrt erre­ichte das Team den Bahn­hof und wurde von Coach Bep­po emp­fan­gen. Schnell wurde das Hos­tel in Beschlag genom­men und nach der lan­gen Fahrt ging es auch recht zügig ins Bett, sollte doch am näch­sten Tag bere­its die Eröff­nungs­feier und die ersten Spiele auf uns warten. Den­noch ließ sich das Team nicht nehmen, noch ein wenig auf der Straße vor dem Hos­tel die Scheibe zu schmeißen.

Montag

Die Lufos bei der Eröff­nungs­feier

Nach einem kurzen Früh­stück ging es an die Felder, wo wir uns zum Ein­marsch der Natio­nen auf­stell­ten. Im Ver­bund mit den anderen Teams aus Deutsch­land, den National­mannschaften U17-Damen und U17-Open, sowie den Clubteams der Lions Hei­del­berg und Moski­tos, liefen wir ein und präsen­tierten stolz unsere Lufos-Fahne. Ein Gänse­haut­mo­ment für viele von uns.

Und dann ging es auch schon los mit der Vor­bere­itung auf das erste Spiel. Unser erster Geg­n­er war Ger­many 2, bei dem mit Michel ein Lufo mit­spielt. Entsprechend konzen­tri­ert woll­ten wir das Spiel ange­hen. Der End­stand fiel mit 3:15 sehr deut­lich aus, doch die Lufos kon­nten einige sehenswerte Spielzüge zeigen. Am Ende set­zte sich aber die bessere Ath­letik und größere Spielqual­ität durch. Dass wir in der Lage sind, Druck auszuhal­ten und entsprechend darauf zu reagieren, zeigte sich in unserem näch­sten Spiel. Der Geg­n­er war die pol­nis­che National­mannschaft, die wir mit starken Spielzü­gen und ein­er kon­trol­lierten Offen­sive mit 11:8 besiegen kon­nten. Beson­ders die sehr aufmerk­same Defense ließ den Polen wenig Raum, ihre Angriffe umzuset­zen. Da das Wet­ter nicht beson­ders gut war, ging es nach dem Sieg recht schnell in die Unterkun­ft, wo wir die warme Dusche und ein gemein­sames Aben­dessen – eine deftige Kartof­fel­suppe – genossen. Erfüllt von den Ein­drück­en und mit wohli­gen Erin­nerun­gen an den Sieg schliefen die Lufos nach dem ersten Spielt­ag ein.

Lufos und Ger­many II

Dienstag

Bruno vor dem Anwurf

Unser erstes Spiel um 10 Uhr set­zte ein früh­es Früh­stück voraus, was nicht ganz im Sinne der meis­ten Lufos war. Den­noch waren wir hellwach, als das Spiel begann. Gegen das Inter­na­tion­al Pick­Up-Team, das aus Spieler:innen aus ganz Europa zusam­menge­set­zt war, zeigten wir eine grandiose Kampfleis­tung. Nach einem frühen Rück­stand kon­nten wir an den Geg­n­ern vor­beiziehen, nur um sie zum Ende wieder her­ankom­men zu lassen. In einem pack­enden Uni­verse kon­nten wir uns mit 9:8 durch­set­zen – bere­its der zweite Sieg auf dem Sum­mit. Damit hat­ten wir unser Min­i­malziel von einem Sieg bere­its deut­lich übertrof­fen. Sog­ar der Einzug ins Viertel­fi­nale schien möglich und beflügelte unsere Hoff­nun­gen. Möglich hat­te dies vor allem die konzen­tri­erte Team­leis­tung gemacht mit dem klu­gen Ein­satz der Crunch Line in entschei­den­den Punk­ten. In solchen Momenten zeigt sich der Teamgeist beson­ders: diejeni­gen, auf denen die Ver­ant­wor­tung der Punk­te liegt, kämpfen für die, die auf Grund ihrer gerin­geren Erfahrung weniger Spielzeit bekom­men, mit und wer­den von diesen ange­feuert.

Da das näch­ste Spiel gegen die franzö­sis­che National­mannschaft kaum zu gewin­nen war, set­zten wir in diesem Match alle im Team gle­icher­maßen ein. Das Ergeb­nis fiel mit 0:15 sehr deut­lich aus und war selb­st unter diesen Voraus­set­zun­gen zu hoch für unsere Psy­che. Zwar war das Spiel fre­undlich, aber so ganz ohne Gegen­wehr unseres gesamten Teams hätte es auch nicht aus­ge­hen müssen. Entsprechend gedämpft war die Stim­mung im Anschluss. „Bess­er als gegen Frankre­ich!“ sollte von nun an die Devise für die verbleiben­den Spiele wer­den.

Lufos und France I
Freude nach dem gewonnenen Spiel gegen die Bel­gian Eagles

Nach ein­er lan­gen Pause von fünf Stun­den war es die Auf­gabe von Coach Bep­po, das Team auf das alle entschei­dende Match gegen die Bel­gian Eagles Black vorzu­bere­it­en. Die Bel­gi­er, eines der weni­gen Clubteams auf dem Sum­mit, waren in der Tabelle vor uns, wir mussten sie besiegen, um noch eine Chance auf das Viertel­fi­nale zu haben. Es sollte unser bestes Spiel des Turniers wer­den. Schnell führten wir mit 1:0, nur um zwei Breaks in Folge zu kassieren. Die Hoff­nung auf das Viertel­fi­nale sank rapi­de, kon­nten bei­de Teams doch ihre Offens­es durch­brin­gen, ohne dass es uns gelang, an den Bel­giern vor­beizuziehen. Dies schafften wir erst mit ein­er beein­druck­enden Kampfleis­tung zum Ende des Spiels, bei dem wir eine Serie von drei Punk­ten zum End­stand von 8:7 zeigten, die uns nicht nur den Sieg, son­dern auch den sen­sa­tionellen Einzug in das Viertel­fi­nale sicherte. Über­glück­lich, aber auch erschöpft vom harten Kampf und den drei anstren­gen­den Spie­len macht­en sich die Lufos auf dem Weg in die Unterkun­ft. Auch heute ging es recht schnell ins Bett, obwohl alle noch sehr aufgekratzt waren. Doch auch der näch­ste Mor­gen sollte früh begin­nen.

Mittwoch

Auch heute standen drei Spiele auf dem Pro­gramm. Das let­zte Grup­pen­spiel gegen Schwe­den 1 war auf Grund der bish­eri­gen Ergeb­nisse bedeu­tungs­los. Anders als das Spiel gegen Frankre­ich woll­ten wir hier zeigen, dass wir zu Recht in das Viertel­fi­nale einziehen wür­den. Das Ergeb­nis fiel erneut sehr deut­lich aus, doch bei unseren bei­den Punk­ten, die auch von unseren Geg­n­ern gefeiert wur­den, zeigten wir, dass wir uns dies­mal anders verkaufen woll­ten. Zwar hat­ten wir nie die Gele­gen­heit, Zugriff auf die Offense zu bekom­men, doch ver­sucht­en wir, wenig­stens gute Punk­te zu machen, eine echte Gegen­wehr war aber beim 2:15 nicht möglich.

Im Viertel­fi­nale ging es nun als viert­er im Pool gegen den Sieger des anderen Pools. Die späteren Turnier­sieger OneTribe aus Bologna schon­ten gegen uns ihre besten Spiel­er. Auch wenn das Ergeb­nis erwartungs­gemäß hoch aus­fiel, zwan­gen wir die Ital­iener zu eini­gen Turns. Lei­der kon­nten wir diese nie umset­zen, sodass am Ende das Spiel mit 2:14 ver­loren ging, aber OneTribe brauchte die ganze Spiel­d­auer, um uns zu besiegen. Das Spiel war dabei sehr fre­undlich und zeigte guten Spir­it auf bei­den Seit­en. Einen Sieg hat­ten wir nicht erwartet und so waren wir über die erre­ichte gute Leis­tung sehr erfreut.

Lufos und One Tribe

Im näch­sten Spiel ging es erneut gegen die Schwe­den, gegen die wir bere­its am Mor­gen mit 2:15 ver­loren hat­ten. Wir waren hoch motiviert, es dies­mal enger zu gestal­ten und den Schwe­den mehr Gegen­wehr zu bieten. Dies gelang uns auch, das Ergeb­nis von 5:15 zeigt aber auch, dass wir zu kein­er Zeit eine Gele­gen­heit hat­te, die Schwe­den wirk­lich unter Druck zu set­zen. Aber wir hat­ten einige sehr schöne lange Pässe und zeigten vor allem eine enge Defense.

Direkt im Anschluss gab es die Trad­ing Night. Alle Spieler:innen sucht­en Tauschpartner:innen, um ihre Trikots als Andenken zu tauschen oder einen Trade nach dem let­zten Spiel am fol­gen­den Don­ner­stag zu vere­in­baren. Die Lufos-Trikots waren dabei beson­ders hoch im Kurs, so dass unser Team einige Shirts tauschen kon­nte, darunter auch das beson­ders begehrte Jer­sey aus Schwe­den. Bei bestem Wet­ter klang der Abend bei Piz­za an den Feldern aus.

Donnerstag

Spir­itkreis nach dem Spiel gegen Ger­many II

Der finale Tag des Turniers und die Platzierungsspiele standen an. Der Turnier­baum meinte es gut mit uns, und so spiel­ten wir nicht nur unser erstes Spiel des Turniers gegen Deutsch­land 2, son­dern auch das let­zte. Es ging also wieder gegen Michel und sein Team, doch dies­mal woll­ten wir das Ergeb­nis verän­dern. Man muss es aber so deut­lich sagen: dies gelang uns zu keinem Zeit­punkt. Viele eher unnötige eigene Fehler und eine sehr gute, enge Defense der Deutschen set­zte uns sehr unter Druck. Am Ende stand ein 3:15 zu Buche, nicht ganz das, was wir uns vorgestellt hat­ten. Im Ver­lauf des Spiels gewan­nen wir etwas von unser­er Sicher­heit zurück, ohne das Nation­al­team aber irgend­wie gefährden zu kön­nen. Man merk­te dem Team die harten Spiele an, auch der heiße Tag forderte Trib­ut. Den­noch ver­ließen wir den Platz nicht mit hän­gen­den Köpfen, son­dern stolz über das Erre­ichte.

Wir haben dieses hochk­las­sig beset­zte Turnier als Schul­team auf dem acht­en Platz abgeschlossen, haben kon­se­quent mit zwei Mäd­chen in der Open Divi­sion gespielt und sel­ten spez­i­fis­che Crunch Lines gecalled. Mit anderen Worten, wir haben uns sehr gut geschla­gen, auch wenn es in der Final­runde keinen Sieg mehr gab. Aber wir haben uns als Team präsen­tiert und sind gewach­sen und stärk­er gewor­den. Wir haben mit einem guten Kad­er das Best­mögliche her­aus­ge­holt und kön­nen wirk­lich stolz sein auf unsere Leis­tung. Und das haben auch die anderen Teams so gese­hen und uns – für uns sehr über­raschend – zum most spir­tit­ed team gekürt. Dieser Titel ist uns Lufos auf Turnieren in Deutsch­land schon öfter ver­liehen wor­den, dass er aber auch in diesem inter­na­tionalen Set­ting an uns geht, ist eine beson­dere Ausze­ich­nung für unser Team.

Und sonst?

Für die Unter­bringung hat­te Coach Bep­po das Win­strup Hos­tel her­aus­ge­sucht. Dies wurde zu unser base, in der wir in Mehrbettz­im­mern unterge­bracht waren. Dank der tatkräfti­gen Arbeit von Frauke, Susanne und Bep­po stand immer ein Früh­stück auf dem Tisch, war der Kühlschrank gefüllt und alle kon­nten sich satt essen. Abends saß das ganze Team zusam­men und vergnügte sich bei Par­tyspie­len.

Am let­zten Tag gab es dann noch eine kurze Stadt­führung durch Lund, denn so ganz kon­nte Coach Bep­po nicht aus sein­er Haut als Geschicht­slehrer. So erfuhr das Team etwas über die Ursprünge der Stadt und des Doms, betra­chtete Runen­steine vor der Uni­ver­sität und genoss ein Eis am Stor­tor­get. Sport, Kul­tur und Spaß – das macht eine Fahrt mit den Lufos aus.

Die Rück­fahrt am Fre­itag ver­lief fast eben­so unspek­takulär wie die Hin­fahrt. Zwar mussten wir eine dreivier­tel Stunde ohne Strom und Kli­maan­lage kurz hin­ter Ham­burg im ICE aushar­ren, doch da wir München schlussendlich nach vierzehn Stun­den nur mit rund dreißig Minuten Ver­spä­tung erre­icht­en, war dies zu verkraften.

Die Lufos danken dem Ste­nung­sunds Fris­bee Club für die Aus­rich­tung und die per­fek­te Organ­i­sa­tion. Und natür­lich danken wir den Lufos-Eltern, dass sie diese Fahrt über­haupt ermöglicht haben, beson­ders Frauke und Susanne für die Begleitung.

Die Lufos waren Anna, Aure­lia, Bruno, Felix R., Felix T., Flo­ra, Hannes, Ida, Isabel­la, Jasper, Johan, Jonas, Julian, Kiran, Leo, Lud­wig, Luisa, Nick, Rohan und Jakob als Coach

Die Fotos wur­den gemacht von Mar­ta Gar­cia und Han­na Harp­er oder sie stam­men von den Lufos.

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